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Hier klingt es manchmal, als ob härtere Stabis ausschließlich positiv wären. Zu beachten ist aber, dass härtere Stabis das so.g Kopierverhalten negativ beeinflussen und bei härteren Federn teilweise weniger wichtig werden! (die härteren Federn reduzieren ja auch die Seitenneigung ohne Kopierverhalten zu provozieren)
Nicht umsonst werden im Motorsport Stabis teilweise ganz ausgebaut!
Das nur mal als Ergänzung zum hier geschriebenen.

@ pirelli-niko,

kannst Du den Begriff "Kopierverhalten" bitte erklären.

Danke

Lutz

Es ist völlig richtig, dass stärkere Stabis die Kopierneigung erhöhen.
Wechselseitig geneigte Fahrbahnen werden also stärker spürbar.

Es ist aber ebenso falsch, dass das mit härteren Federn nicht auch so wäre.
Wie soll das auch anders möglich sein?

Es ist wiederum richtig, dass die Wirkung der Stabis mit höheren Federraten
abnimmt weil diese allein ja bereits die Seitenneigung verringern. Daraus
wird aber auch umgekehrt ein Schuh: will man mit Stabis (meist einstellbar)
das Eigenlenkverhalten beeinflussen wenn man härtere Federn hat, dann
benötigt man auch härtere Stabis.

Du solltest auch benennen in welchen Motorsportkategorien Stabis ausgebaut
werden. Das ist fast ausschließlich im Slalomsport der Fall und da werden Feder-
raten von 200 N/mm und höher gefahren, mit denen hier sicher niemand auf
öffentlich Straßen unterwegs sein möchte.

Übrigens: die Kopierneigung fällt bei ''sportlich'' orientierten SUVs (X5/X6)
besonders extrem aus, da diese wegen des hohen Schwerpunkts schon ab Werk
extrem harte Stabilisatoren besitzen und das dann durch die hohe Sitzposition
für die Insassen auch sehr deutlich spürbar wird. Da ist es selbst mit hart einge-
stellten Stabis bei meinem GTI vergleichsweise harmlos.

Naja, ich denke mit einem härteren Stabi werden bspw. einseitige Schlaglöcher oder starke Bodenwellen stärker auf das andere Rad übertragen als dies bei einem (von den Federraten) harten Fahrwerk der Fall ist. Zusätzlich hat man hier noch Einfluss auf die Dämpfung.

Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht. Ich wollte mit meinem Beitrag nur ergänzen dass harte Stabis auch Nachteile haben, die ich hier im Thread bislang nicht gelesen habe. Bewerten wollte ich damit nichts, die ganze Fahrwerksabstimmung von Federn, Dämpfern Stabis und Achsgeometrien ist dafür auch viel zu kompliziert.
In der Serie fährt man natürlich tendenziell weichere Federraten und dafür härtere Stabis um den Komfort möglichst hoch zu halten. Die (m.E. schwachsinnigen) SUVs brauchen klar auch harte Stabis um annähernd das gewünschte Ergebnis der eierlegenden Wollmilchsau zu erreichen.

@Lutz: Kopierneigung heißt, dass das eine Rad die Bewegung des anderen Rads der gleichen Achse mitmacht (kopiert) wenn dieses belastet wird (bspw. ein Schlagloch auf einer Seite). Der Stabi reduziert dadurch ja die Seitenneigung, dass sich die Räder nicht unabhängig voneinander einfedern lassen während er bei beidseitigen Belastungen keine Komforteinbußen verursacht. Dafür beeinflusst die Einfederung eines Rads zwangsläufig auch das der anderen Seite.

Da hast du natürlich im Prinzip recht.

Gerade bei Extrem-Setups wie 28 mm H&R vorne und hinten (nur in den USA erhältlich)
dürfte das Phänomen sehr ausgesprägt sein. Bei den 24/24 mm von WL bspw. eher weniger.

Übrigens haben die o.g. SUVs (die ich ebenfalls fragwürdig finde) vom Schlage eines X5, X6
oder auch Q7 massive Stabis von um die 40 mm. Das sind schon Mordsteile und die sind dort
wohl auch nötig um die Seitenneigung einigermaßen in Grenzen zu halten.

Das Thema Kopierneigung hat verschiedene Aspekte. Einmal die Übertragung von Federbewe-
gungen des einen Rades auf das andere. Wobei das nicht annähernd so drastisch ist wie bspw.
bei einer Starrachse. Und dann, was vielleicht relevanter ist, das Verhalten auf manchen
welligen Fahrbahnen, die sich stark abwechselnd mal nach links und mal nach rechts neigen.

Hier im Umkreis bei uns wüsste ich da nur eine Stelle, die auch vor einem halben Jahr aus-
gebessert wurde. Bis dahin war es dort spürbar. Oder auf der Nordschleife wenn man aus dem
Karussell rausfährt. Wer dort mit Käfig und Helm unterwegs ist (eng), der wird auch schon mit
dem Helm an den Käfig angeschlagen sein.

Auf der Straße, wo man ja auf dem GTI i.d.R. mit Federraten um die 20 - 40 N/mm unterwegs
ist (die meisten Gewinde liegen um die 30 N/mm), machen stärkere Stabis für alle, die Kurven
lieben, durchaus Sinn. Es sei denn, man stört sich nicht an der Seitenneigung. Das ist wie so
oft Geschmackssache.

Das gilt auch für Nordschleife oder Bergrennen. Dort ist man bei seriennahen Gölfen mit noch
moderaten Federraten um die 100 N/mm gut bedient.
Viel mehr macht auch gar keinen Sinn. Dann bräuchte man schon Käfig und Slicks (keine Semis).

Da soll jetzt auch keine 'Anleitung' darstellen, sondern nur zum besseren Verständnis ein paar
Größenordnungen liefern um die Dinge besser einschätzen zu können.

@ pirelli-niko,

Danke für die Info.

@ pirelli-niko und Holger,

Danke für die hochkarätige Diskussion. Diese sachliche Vorgehensweise beim Austausch eurer Argumente ist wirklich beispielhaft. Leider nicht zu häufig in diesem Forum.

Bitte weiter so.

Gruß

Lutz

Ein in der täglichen Fahrpraxis nicht allzu relevanter Nachteil ergibt sich bei sehr harten Vorderachs-Stabis auf der Nordschleife:
Der Ausfederweg des nicht belasteten kurveninneren Rades wird begrenzt. Dies führt dazu, dass dieses Rad den Bodenkontakt verliert, was bei einem Fronttriebler einen einseitigen Verlust des Antriebs bedeutet. Und damit die elektronischen Helferlein zum Eingreifen bringt........

hey bruce oder rest,

könnt ihr mir aktuell ein stabi-kit empfehlen?

grüße

Whiteline

3-fach verstellbar und mit TÜV-Gutachten!

Ich fahr auch Whiteline Stabis vorne und Hinten Vorne Hart, hinten Mittel..

Ich finde das Handling hat sich deutlich verbessert, gerade in Kurven.